1 x Gold, 1 x Silber und 2 x Bronze auf der bayerischen Meisterschaft
von Rainer Piepereit (Kommentare: 0)
Die Meisterschaft begann bereits freitags für die älteren Herren direkt mit einem Paukenschlag. Bei Mitfavorit Enzio Harpaintner brachen die nagelneuen Wurfarme nach den ersten 5 Pfeilen der Probepasse. Wurfarme brechen so gut wie nie, nur bei Enzio bereits zum dritten Mal. Innerhalb von 2 Minuten konnten wir von Helmut, einem Urgestein der Tachertinger Schützen, Ersatzwurfarme geliehen bekommen, welche blitzartig montiert wurden, so das Enzio noch vier Probeschüsse abgeben konnte, um sein Visier neu zu justieren. Die geliehenen Wurfarme waren 6 Pfund leichter zu ziehen, was kein Vorteil ist.
Vielen Dank hier nochmals an Helmut, der sein Material sofort uneigennützig zur Verfügung stellte.
Das Enzio einigermaßen mit der Situation klar kam, lässt sich daran erkennen, dass er zur Halbzeit 4 Ringe vor Rainer Piepereit lag, der mit seinem Ergebnis nicht mal unzufrieden war.
Leider spielte sich nach der Halbzeitpause 50m weiter ein ähnliches Drama ab. Bei Kurt Schirwat löste sich die Pfeilauflage. Leider gab es hier keine Passe Probepfeile, so dass die folgenden 6 Schuss alle nicht durchgeführt werden konnten und somit mit null Punkten in die Addition eingingen. Zählt man auf das Ergebnis von Kurt eine durchschnittliche Ringzahl, so wäre er locker im oberen Tabellendrittel gelandet. Das war Pech.
Rainer konnte sich im zweiten Durchgang steigern und überholte Enzio noch um 2 Ringe. Rainer war mit seinen 600 Ringen sehr zufrieden. Enzio aufgrund der Umstände ebenfalls. Somit Platz 11 und 15 unter 70 Startern in der Masterklasse.
Samstag traten die Jugendlichen und die Erwachsenen in der Recurveklasse an.
In diesen Klassen wird der Bayerische Meister im Ko-System ausgeschossen. Zunächst werden 72 Pfeile in ca. 3,5 h geschossen. Die ersten Acht schießen in kurzen Matches anschließend um den Sieg. Es werden jeweils drei Pfeile geschossen. Der Sieger erhält 2 Satz-Punkte. Gewinnt man 6 Satz-Punkte hat man das Match gewonnen. Für den Verlierer ist der Wettkampf zu Ende, bzw. er darf noch um Bronze kämpfen.
Felicia Calzada, in der Jugend weiblich Klasse startend, konnte sich ebenfalls im Mittelfeld platzieren. Benno Ambach, seit Ewigkeiten im Verein, endlich auf Turnieren startend. Das ist ein Lob wert.
Philip Georg, führte zeitweise das Feld der Jugend an, fiel dann aber leicht zurück. Leider schied er im Ko-System dann in seinem ersten Match aus. Trotzdem ließ er erkennen, zu welchen Leistungen er fähig wäre.
Die Gesamtleistung unserer Jugendlichen reichte aber zum Sieg in der Mannschaftswertung. Ein toller Erfolg und herzliche Glückwünsche an die drei.
Die Männer blieben leicht hinter den Erwartungen zurück. Holger Breske mit 581 Ringen auf 70m auf Platz 18 der Beste. Bernd Mayer folgte auf Platz 21.
Uli Grupa nach zuletzt etwas Problemen mit 561 Ringen und Platz 28 wieder im Aufwind. Es folgten noch Wastl Felsl, Andreas Niedermeier und Steve Körner in der zweiten Tabellenhälfte.
Yulya Georg landete mit guten 490 Ringen im Mittelfeld der Damenklasse.
Einen grandiosen Tag erlebte Jana Bayer. Die Qualifikationsrunde war mit 563 Ringe etwas unter ihren Erwartungen, allerdings reichte die Ringzahl für Platz 2.
Im ersten Match schoss Jana gegen Rebecca Orel aus Niederlauterbach das Tages-Höchstergebnis aller Teilnehmer. Ihre 29 Ringe waren sichere 2 Satzpunkte. Noch etwas euphorisch folgte eine 23 Passe gegen 25 Ringe ihrer Gegnerin. Der Vorsprung war wieder weg. 2 zu 2 Satzpunkte. Es folgten 24 und 25 Ringe, was zum 6 zu 2 Matchsieg reichte. Die nächste Gegnerin Christina Albrecht aus Bad Staffelstein hatte in ihrem Match eine höherrangige Schützin besiegt und trat dementsprechend selbstsicher auf. Doch Jana konnte hier nicht gestoppt werden. Die ganze Zeit lächelnd schoss sie 24,26,26, zum eindeutigen 6 zu 0 Sieg. Somit stand sie im Goldfinale eine wahnsinnige Leistung.
Hier traf sie auf Elisa Tartler, eine 13 fache deutsche Meisterin, Nationalkaderschützin im Olympiakader und grade aus den USA von den World-Games zurückgekehrt. Elisa gab sich im Goldmatch keine Blöße und konnte sicher mit 6 zu 0 gegen Jana gewinnen. Jana schoss ihr normales Niveau, hatte aber trotzdem keine Chance.
Die Silbermedaille war aber bereits im Vorhinein sicher. Eine hervorragende Leistung von Jana.
Beeindruckend war ebenfalls die Freisinger Fan-Gruppe. Einige der Schützen harrten seit ihrem eigenen Wettkampf, der gegen Mittag zu Ende war, bis zu Janas Finale und der nachfolgenden Siegerehrung aus. Andere sind eigens nochmals zum Finale herausgefahren. Ein toller Zusammenhalt der Freisinger Schützen. Auch das trägt zu den guten Erfolgen bei
Am Sonntag gab es noch eine einsame Streiterin in der Compound Klasse Damen, unsere amtierende deutsche Vizemeisterin Kathi Kutscher. Betreut wurde sie von Ernst und Bernd. Kathi schoss ebenfalls einen fantastischen Wettkampf. 675 Ringe sind Deutsche Spitzenklasse. Das reicht in Bayern für Platz 4 in der Qualifikationsrunde. Somit war auch Kathi für das Ko-Schießen qualifiziert. Nun hatte Kathi mit Katharina Landrock aus Schimborn eine Landeskaderschützin vor der Brust. Dieses Match konnte sie gewinnen. Gegen die amtierende Deutsche Meisterin Katharina Raab aus dem Oberallgäu unterlag sie dann. Somit ging es im Bronzefinale gegen Sabine Sauter aus Wörishofen.
Hier profitierte Kathi auch von einem Fehlschuss ihrer Konkurrentin. Aber auch ohne dieses Missgeschick hätte sie das Match sicher gewonnen. Ebenfalls die herzlichsten Glückwünsche an Kathi.
Das harte und angepasste Wettkampftraining hat sich somit letztendlich ausgezahlt. Für die Freisinger Bogenschützen war es die erfolgreichste Bayerische Landesmeisterschaft aller Zeiten. Wir rechnen damit, dass sich mindestens drei Schützen zur deutschen Meisterschaft qualifizieren werden, die im September in Wiesbaden stattfinden wird.
Weitere Fotos werden noch folgen. Siehe auch unter Facebook Alleinsgold