Deutsche Meisterschaft WA in Wiesbaden 2021

Zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft (DM) hatten wir uns mit 3,5 Schützen qualifiziert. Kathi zählt bereits zur Hälfte mit, schießt Sie doch ab nächster Saison komplett für Freising. NiciKo reiste als
deutsche Rekordhalterin an, Enzio als absoluter Frischling, da er ja erst seit einem Jahr schießt, und Rainer als das genaue Gegenteil von Enzio.

Im Vorfeld wurde alles perfekt geplant. Über die erforderlichen Belege, Unterbringung, Transportwagen von Mareike und Alex, bis zur Marmelade beim Frühstück. Natürlich standen auch alle Startzeiten usw. fest.
Es wurde dann alles über den Haufen geworfen als wir am Freitag, mitten auf der Anfahrt, erfuhren, dass Kathi im Goldfinale steht. Es war klar, dass wir sie bestmöglich unterstützen wollten. Andererseits sollte auch Nici nicht zu kurz kommen.

Kathi war alleine angereist. Sie schloss die Qualifikationsrunde als 8.te ab. Nach dem ersten Sieg musste sie im zweiten Match gegen die Nationalkaderschützin Carolin Landesfeind antreten. Beide schossen 140 Ringe von 150. Den fälligen Stechpfeil setzte Kathi mittig ins X, während ihre Gegnerin mit einer 9 ziemlich enttäuscht ausschied. Auch das nächste Match konnte Kahti knapp gewinnen. Somit stand sie im Goldfinale, welches aber erst einen Tag später stattfand.

Abends trafen wir uns zum gemeinsamen Essen, wo wir die Planung des nächsten Tages absprachen. Nicis Wettkampf und Kathis Goldfinale fanden beide am Samstag statt. Es ging dann aber zeitlich auf.

Nici erreicht auf ihrer ersten Deutschen den 9ten Platz, also genau im Mittelfeld. Vielleicht hatte sie etwas mehr erwartet, aber die erste Deutsche ist immer unberechenbar. Unberechenbar war auch das Wetter. Nahezu der gesamte zweite Durchgang wurde unter Starkregen durchgeführt. Es schüttete wie aus Kübeln. Nici mochte diese Bedingungen, konnte aber nicht mehr viele Ringe aufholen. Trotz allem eine super Saisonleistung. Die Zukunft wird super.

Nach Nicis Durchgang war der Regen weg und alle fuhren zum Bowling Green, mitten in der Stadt. Von da an war es für alle von uns absolutes Neuland. Rainer ahnte schon den ganzen Tag das erste Problem: die Schützin und der Coach dürfen nicht zwei unterschiedliche Vereinskleidungen haben. Glücklicherweise hatte er aber ein neutrales DSB DM Shirt gekauft, welches nach eingehender Überprüfung von mehreren Kampfrichtern zugelassen wurde. Enzio wurde zum Agent auserkoren. Wir alle kannten den Begriff bis dahin auch nicht. Kathi schießt, der Agent geht zur Scheibe, schaut, dass das Ergebnis korrekt notiert wird und zieht die Pfeile. Enzio hatte aber am Samstag seine typische Hirschbacher Jeans Klamotten an. Die Kampfrichterin: "Jeans geht gar nicht!". Glücklicherweise war unsere Unterkunft nur 300 m entfernt, so dass dieses Problem schnell gelöst wurde. Alle Kontrahenten schossen sich in einem separaten Bereich ein. Rainer musste sich von Kathi erstmal die Bedienung ihres Spektivs erklären lassen. Des weiteren übten die beiden auf die Schnelle ein, wie die Kommunikation im Wettkampf laufen sollte.
Nici hungerte die ganze Zeit auf der Tribüne.
Nach der Einschiesszeit ging es dann ganz schnell. Man wird abgeholt und zum Wettkampfplatz geleitet. Die Menge tobt. Wirklich. Alles ist laut und viele Leute sind da.

Dann der Aufruf. Man folgt der Kampfrichterin zum Podest. Beide Kathis wurden vorgestellt. Unsere Kathi schoss gegen Katharina Raab aus Pfaffenhausen. Rainer wuchtete das immer noch unbekannte Spektiv in seinen Bereich und schaffte es tatsächlich, es auf die Zielscheibe auszurichten.
Kathis Zustand war locker, leider auch in den Beinen. Trotzdem gelang ihr eine 28er Passe. Ein Ring Vorsprung. Ganz hervorragende Leistung. In den Auswertephasen versuchte Rainer, die Balance zwischen Beruhigung und Anfeuerung zu finden, legte aber mehr Wert auf Beruhigung. Katharina Raab steigerte sich allerdings von Passe zu Passe. Zudem schoss sie extrem schnell, so dass Kathi kaum Luft zum Atmen hatte. Letztendlich schoss Kathi 135 Ringe und Katharina Raab gewann mit 141. Das gesamte Match war nach gefühlt 15 min rum. Kathi und Rainer waren derart fokussiert, dass sie den ganzen Trubel und die Kameras kaum wahrnahmen.
Ein tolles Erlebnis und eine gigantische, unerwartete Leistung von Kathi Kutscher.
Gratulation an Katharina Raab.
Nicht zu vergessen, dass Kathi ja für Ismaning gestartet ist, daher ebenfalls Gratulation an die Ismaninger.

Nach dem Wettkampf wird man vom Schießplatz komplimentiert und eine nette Dame mit einem Riesenumhängeschild "Nada" tritt auf die Beiden zu. Dopingkontrolle. Ab diesem Zeitpunkt wurden beide Kathies von der Dame nicht mehr aus den Augen gelassen. Zunächst hieß es Formulare ausfüllen. Dann zwischendurch zur Siegerehrung. Es dauerte dann noch ca. 2 Stunden, bis wir Kathi wiedersahen.

Ab zum Pizzaessen und den ganzen Tag noch mindestens fünfmal rekapitulieren lassen.

Am Sonntag mussten dann Enzio und Rainer ran. Enzio, wie Rainer, die Ruhe selbst. Es hätte auch eine Gaumeisterschaft sein können. Rainer lobte eine Wette aus, dass Enzio niemals mehr als er selbst schießen würde und das Ganze sollte um ein Bier gehen. Rainer begann mit 51 und Enzio mit 49. Leider war dieses der einzige Moment, an dem Rainer vor Enzio
lag, ließ dieser doch als zweite Passe eine 59er aus 60 möglichen folgen. Zwar konnte Rainer in der zweiten Halbzeit wieder Ringe gutmachen, aber am Ende gewann Enzio sein Bier mit 608 gegen 603 Ringe hochverdient.
Zudem platzierte sich Enzio als 23ter gerade noch im obersten Drittel, für das es einen Anstecker gab. Rainer wurde mit geschossener Saisonbestleistung 27ter und war mit seinem Schießen sehr zufrieden.

Die Heimfahrt war kurzweilig, lustig und informativ und wurde nur durch Rainers regelmäßige Pinkelpausen unterbrochen.
Ein tolles Erlebnis für alle.

Danke auch an alle, die uns unterstützt und mitgefiebert haben.